Die Freien Demokraten fordern:

Sprache und Literatur

Kultureller und wirtschaftlicher Fortschritt wird nicht durch den Staat geschaffen, sondern durch einen intensiven, oft leidenschaftlichen, aber immer freiheitlichen gesellschaftlichen Diskurs. An diesem Diskurs sollen alle Menschen teilnehmen können. Er hat eine integrierende Wirkung und schafft jene Gemeinschaft, auf die wir Liberale vertrauen. Für einen solchen Diskurs braucht es eine gemeinsame Sprache, die der Komplexität der Welt, über die wir sprechen, gewachsen ist. Das Beherrschen der deutschen Sprache, der souveräne Umgang mit ihr und die Weiterentwicklung der Sprache sind deshalb nicht Glasperlenspiele des Bildungsbürgertums, sondern essenzielle Voraussetzungen für das Funktionieren einer hoch entwickelten freiheitlichen Gesellschaft. Sprache muss frühzeitig erlernt, sicher beherrscht und täglich auf möglichst hohem Niveau erlebt werden. Experimente wie „Schreiben nach Gehör“, die den qualifizierten Umgang mit der deutschen Sprache erschweren, lehnen wir ab.
Dabei stehen nicht nur die Schulen und Hochschulen, sondern jene Institutionen in der Verantwortung, die Hochsprache für alle Menschen erlebbar machen: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und das Fernsehen, Autoren und Verleger mit ihren Büchern und Zeitungen, die Theater als Orte besonderer sprachlicher Kompetenz und die Parlamente, in denen der gesellschaftliche Diskurs besonders intensiv leben sollte.

 

Wir werden:

  • die vielfältigen Aktivitäten zur Sprachförderung bei Kindern intensivieren, um bei allen Kindern eine solide sprachliche Basis für ihre Allgemeinbildung zu gewährleisten. Dies gilt – unabhängig vom Aufenthaltstitel – auch und gerade für Kinder, die aus anderen Ländern zu uns kommen.

  • in den Bildungsplänen und der Schulpraxis keine Abstriche an der Qualität des Deutschunterrichts zulassen: Der geübte Umgang mit deutscher Sprache und Literatur gehört nach unserem Verständnis unverzichtbar zur Allgemeinbildung.

  • die vielfältige baden-württembergische Theaterlandschaft pflegen und erhalten und die baden-württembergischen Theater durch die Einrichtung eines theaterwissenschaftlichen Instituts an einer der Landesuniversitäten unterstützen.

  • eine gesetzliche Grundlage für die Theaterförderung schaffen, die den vom Land unterstützten Theatern mehr Planungssicherheit gibt.

  • die Literaturförderung fortsetzen und weiterentwickeln.

  • die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass kommunale Bibliotheken als „dritte Orte“ ihre Öffnungszeiten neu gestalten und dabei auch Sonntagsöffnungen vorsehen können.

  • die soziokulturellen Zentren als Orte des kontroversen gesellschaftlichen Diskurses gemeinsam mit den Sitzkommunen fördern und die Gründung neuer Zentren unterstützen.

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