Die Freien Demokraten fordern:

Religion und Kirchen

In Baden-Württemberg wird das gesellschaftliche Leben vielleicht mehr als anderswo auch vom Engagement der Kirchen geprägt. Sie wirken als kraftvolle Partner im gesellschaftlichen und politischen Diskurs mit und erbringen in enger Partnerschaft mit dem Staat und den Kommunen eine Vielzahl qualifizierter sozialer Leistungen. In weiten Teilen des Landes sorgen sie für Kinderbetreuung und engagieren sich über ihre Hilfswerke Caritas und Diakonie in der Kranken- und Altenpflege. Wir Freie Demokraten schätzen Kirchen und Religionsgemeinschaften als zuverlässige Partner und selbstbewusste Vertreter gesellschaftlicher Werte. Wir setzen auf einen Dialog zwischen den Religionen, der von Respekt, gegenseitiger Achtung und Toleranz getragen ist. Religionen wirken gemeinschaftsbildend und stärken Persönlichkeit und Selbstbewusstsein ihrer Anhänger. In einer modernen aufgeklärten Gesellschaft dürfen sie jedoch nicht trennend wirken oder Menschen anderen Glaubens ebenso wenig wie Menschen, die keiner Religion angehören, vom gesellschaftlichen oder politischen Leben ausschließen. Für religiösen Fanatismus jeglicher Couleur darf in unserer Gesellschaft kein Platz sein. Wir Freie Demokraten stehen für die Werte der Aufklärung, für religiöse Toleranz und für die Überzeugung, dass jeder Mensch nach seiner Façon selig werden möge.

 

Wir werden:

  • auf der Grundlage der Konkordate, des Staatskirchenvertrags und des Vertrags mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft konstruktiv und respektvoll mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften in Baden-Württemberg zusammenarbeiten und die Rolle der Kirchen und Religionsgemeinschaften als oft auch unbequeme und kritische Partner im gesellschaftlichen Diskurs einfordern.

  • an dem vom Grundgesetz vorgesehenen Religionsunterricht festhalten und für diejenigen, die daran nicht teilnehmen wollen, Ethikunterricht bereits ab der Grundschule anbieten. Für Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens streben wir ein möglichst flächendeckendes Angebot an islamischem Religionsunterricht in deutscher Sprache an.

  • die weltweit angesehenen Theologischen Fakultäten in Heidelberg, Freiburg und Tübingen, die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und das Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen auch weiterhin unterstützen.

  • das jüdische Leben in Baden-Württemberg schützen und wirksame Maßnahmen gegen Antisemitismus ergreifen und verstärken.

  • in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den in Deutschland vertretenen Religionen die Werte und Errungenschaften der Aufklärung selbstbewusst vertreten und verteidigen und dabei den gebotenen Respekt für die Haltungen Andersdenkender zeigen. Wir vertrauen dabei auf die Ergebnisse eines fairen gesellschaftlichen Diskurses. Staatliche Autorität darf nicht zur Durchsetzung eigener religiöser oder weltanschaulicher Vorstellungen missbraucht werden. Umgekehrt werden Freie Demokraten Absolutheitsansprüche von Kirchen und Religionsgemeinschaften immer abwehren.

Weitere Forderungen zum Thema:

Themenfelder