Die Freien Demokraten fordern:

Landwirtschaft

Die landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg erbringen eine Vielzahl von Leistungen, die nur zum Teil am Markt vergütet werden. Sie erhalten wertvolle Kulturlandschaft, tragen zu einem ausgewogenen Wasser- und Bodenhaushalt bei und sorgen für Ernährungssicherheit in einer Welt mit immer mehr Menschen. Dabei ist die Landwirtschaft vielfältiger Kritik ausgesetzt und bevorzugtes Ziel eines eher städtisch geprägten Zeitgeistes. Positionen, wie sie Verfasser des Volksantrags „Rettet die Bienen“ in die öffentliche Diskussion einbringen, werden dem Engagement der Landwirte nicht gerecht. Folgt man diesen Forderungen, wird die Bewirtschaftung unseres Landes über kurz oder lang gänzlich unmöglich, landwirtschaftliche Existenzen würden vernichtet, unser Land wäre von Nahrungsmittelimporten abhängig. Wir Freie Demokraten hingegen wollen den Betrieben ihre Arbeit erleichtern, Bürokratie abbauen und eine verlässliche Zukunftsperspektive für die Landwirtschaft schaffen.

 

Wir werden:

  • angesichts wachsender Herausforderungen und eines tiefgreifenden Strukturwandels in der Landwirtschaft das Agrarinvestitionsförderprogramm des Landes verstärken und das Verfahren zur Gewährung von

  • Investitionsförderungen entschlacken und vereinfachen.

  • auch kleineren landwirtschaftlichen Betrieben eine digital gestützte Präzisionslandwirtschaft ermöglichen, indem wir die notwendigen Geodaten und die Satellitenpositionssignale für die Land- und Forstwirtschaft gebührenfrei zur Verfügung stellen.

  • für eine leistungsfähige und ausfallsichere Dateninfrastruktur im ländlichen Raum sorgen, damit die landwirtschaftlichen Betriebe sich vernetzen können. Denkbar ist eine Kooperation mit der GeoBox-Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz.

  • eine intensive und effektive Agrarforschung sowie technische Innovationen strategisch entwickeln, um synthetische Pflanzenschutzmittel in der konventionellen Landwirtschaft und umweltbelastende Pflanzenstärkungsmittel im Ökolandbau zu verringern. Ziel ist hierbei auch die Entwicklung und der Einsatz resistenter Kreuzungen und alternativer Pflanzenschutzmittel.

  • die für die Weiterentwicklung der regionalen Landwirtschaft dringend benötigten Prüf- und Versuchsfelder mit Schwerpunkt Pflanzenschutz, Produktionstechnik und Saatgut ebenso ausweiten wie kontinuierliche Aus- und Fortbildungsangebote für den nachhaltigen integrierten Pflanzenschutz und Biodiversitätsmaßnahmen.

  • landesrechtliche Regelungen zum Pflanzenschutz, für Gewässerrandstreifen und den Erhalt von Grünland überprüfen und sie, wenn möglich, an  europa- und bundesrechtliche Standards anpassen.

  • planwirtschaftliche Regelungen zugunsten des Ökolandbaus korrigieren und durch marktkonforme Ziele ersetzen. Die in einigen Förderprogrammen des Landes vorgesehene Bevorzugung des Ökolandbaus werden wir ebenfalls korrigieren.

  • uns im Rahmen einer Bundesratsinitiative für eine steuermindernde Risikoausgleichsrücklage für die Land- und Forstwirtschaft einsetzen, damit die „Werkbank unter freiem Himmel“ unabhängig von öffentlichen Notgroschen besser eigenverantwortlich für Witterungsrisiken vorsorgen kann.

  • das aufwändige und kostspielige Kontrollsystem der europäischen Landwirtschaftsförderung entbürokratisieren und uns bei der Überprüfung förderungsfähiger Bruttoflächen für eine Bagatellgrenze einsetzen.

Weitere Forderungen zum Thema:

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