Die Freien Demokraten fordern:

Familien und Kinder

In unseren Kindern liegt die Zukunft unseres Landes. Dies erfordert eine Politik, in deren Mittelpunkt die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien stehen. Familie gibt es heute in vielfältiger Ausprägung: verheiratete oder unverheiratete Eltern, Alleinerziehende mit einem oder mehreren Kindern, Patchwork- und Regenbogenfamilien oder Pflegefamilien. Sie alle verdienen Anerkennung und die jeweils notwendige Unterstützung, damit sich Kinder zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln können und es Familien ermöglicht wird, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es sich wünschen, und füreinander Verantwortung zu tragen. Hierfür bedarf es nicht nur eines flächendeckenden Angebotes an Kinderbetreuungseinrichtungen. Flexible Öffnungszeiten und die Gewährleistung von Betreuungs- und Bildungsqualität auch in Grundschulen ermöglichen es Eltern, passende Arbeitszeiten zu finden. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Menschen mit schweren Behinderungen leben noch im Elternhaus und werden in der Familie betreut und gepflegt. Diese Familien sind durch die langjährige Sorge um ihre Kinder mit Behinderungen überdurchschnittlich belastet. Daher benötigen diese Familien verlässliche Begleitung und Entlastung, z.B. durch Betreuungsangebote.

 

Wir werden:

  • die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Pflege und Beruf sowie Schule und Beruf weiter verbessern und flexiblere Öffnungszeiten von Kindertagesstätten, Krippen und Kindergärten fördern und nicht durch bürokratische Überregulierung behindern. Tagesmütter und Tagesväter werden wir unterstützen.

  • auf Bezahlbarkeit und soziale Ausgewogenheit der Elternbeiträge achten, damit diese nicht dem Wunsch der Wiederaufnahme des Berufes zuwiderlaufen.

  • gemeinsam mit den Städten und Gemeinden das Problem der Schulferienbetreuung angehen, damit berufstätige Eltern durch die vielen Ferientage nicht zu sehr belastet werden.

  • Programme zur beruflichen Weiterbildung in der Familienphase und zum Wiedereinstieg in den Beruf auflegen.

  • das Landesprogramm STÄRKE zur Elternbildung und dadurch zur präventiven Stärkung des Kinderschutzes wieder einkommensunabhängig gestalten. Hierzu gehört eine Stärkung der Hebammen - nicht nur als Geburtshelfer, sondern auch als Familienbegleiter in der frühen Entwicklungsphase des Kindes.

  • eine Kultur des Hinsehens und Eingreifens bei Vernachlässigung und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen fördern und Hilfestrukturen ausbauen, vernetzen und bekannter machen (z.B. Kinderschutzambulanzen an den Krankenhäusern). Die Ergebnisse der Kommission Kinderschutz bieten dafür gute Orientierung.

  • tragfähige Strukturen im Opferschutz aufbauen, die neben verbesserter Beratung auch die Beweissicherung umfassen. Hierbei kann auf die Erfahrungen mit den Gewaltambulanzen aufgebaut werden. Jeder Mensch in Baden-Württemberg sollte die Möglichkeit haben, im Falle, dass er oder sie Opfer eines Gewalt- oder Sexualverbrechens wird, sich kostenfrei und zeitnah in einer forensischen Gewaltambulanz untersuchen zu lassen; unabhängig davon, ob die Person eine Anzeige gegen den oder die Täter stellt. Dafür muss der Landeshaushalt entsprechende Mittel für den Betrieb dieser Ambulanzen bereitstellen.

  • verlässliche und sichere Finanzierungsgrundlagen für Frauen- und Kinderschutzräume schaffen, um Frauen und Kinder in Notsituationen besser zu schützen. Dazu zählt ebenfalls die wichtige beratende, psychosoziale und nachsorgende Arbeit, die die Frauen- und Kinderschutzhäuser leisten. Auch die Angebote für Männer, die Opfer von häuslicher Gewalt sind, werden wir ausbauen.

  • Beschneidung von Mädchen ächten und die Präventions- und Sensibilisierungsarbeit verbessern.

  • Familienzentren, Mehrgenerationenhäuser und Jugendhäuser als Orte des Miteinanders und bürgerschaftlichen Engagements unterstützen.

  • Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch unterstützen, indem wir Fördergrundsätze auf den Weg bringen, um eine Beteiligung Baden-Württembergs am Bundesprogramm zur Förderung von Maßnahmen der assistierten Reproduktion zu ermöglichen.

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